ABC für Taucher


A

 

Adonis

Übliche Bezeichnung für einen Taucher ohne Taucheranzug.

 

Archimedisches Prinzip

Besagt, daß der Auftrieb gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeitsmenge ist.

Handicap übergewichtiger Taucher, die sich vor der Einführung des Archimedischen

Prinzips ca. 200 n.Chr. noch fast spielerisch im Wasser bewegen konnten.

 

Atemstillstand

Wird immer wieder bei Tauchlehrern beobachtet. Während man selber schon auf Re-

serve ist, zeigt einem ein scheuer Blick auf das Finimeter des Meisters, daß er ins-

gesamt erst fünfmal eingeatmet haben dürfte.

 

 

B

 

Bauch

Dringend notwendiger Ausgleich zur Vemeidung kalter Wasseransammlungen im Hohl-

kreuz eines Tauchers.

 

Bern

Weltstadt, die durch das "Berner Abtauchsystem" berühmt wurde: warten an der

Oberfläche, bis alle Taucher beieinander sind, um dann das Zeichen zum Auftauchen

zu geben.

 

Bikini

Weibliche Geschenkverpackung.

 

 

C

 

Cognac-chen

Wärmstes Jäckchen nach dem Ausziehen des Taucherjäckchens.

 

 

D

 

Dämmerungstauchgang

Zeitraum zwischen Mittagsschlaf und Abendessen.

 

Druckausgleich

Bequeme Methode zur flüssigen Erwärmung des Taucheranzugs.

 

 

E

 

Einbruch

Vorzeitiges Abtauchen des Eistauchers.

 

Eingeborene

Die, die nicht wissen was sie tragen, aber alle Tauchflaschen für einen Dollar pro

Woche aufs Boot schleppen.

 

Erholung

Zeitraum zwischen zwei Tauchurlauben. Dabei schöpft man im Büro die Kraft, um den

ganzen Freizeitstreß mit all seinen Wiederholungstauchgängen zu überleben.

 

 

F

 

Fischauge

(Fisheye!) Linse, die in einem riesigen Winkel mehr zu erfassen vermag als das Auge

des Tauchers. Bruno B. bei seiner Diashow: "Der dunkle Punkt ganz unten ist der Wal-

hai, der verschwommene in der Bildmitte meine Frau ... Toll, wie blau das Wasser ist,

oder ???

 

Flaschenzug

Gruppe von Tauchschülern in Ausbildung.

 

 

G

 

Gesundheit

Das erstebenswerteste Gut des Tauchers. Siehe auch unter: Luftembolie, Dekounfälle,

Panik, Barotrauma und Tiefenrausch.

 

Großfisch

Bezeichnung für Fische, die bei fünf Meter Entfernung nicht mehr auf das Bild einer

UW-Kamera mit 35-mm-Objektiv passen.

 

 

H

 

haikel

wird es, wenn man von einem Hai, dem die Flossen zittern, in immer enger werdenden

Kreisen umschwommen wird.

 

Haut, menschliche

Knittert nach einem einstündigen Tauchgang zum Glück nur an den Händen. Sonst

gäbe es mit Sicherheit keine Taucherinnen mehr.

 

Höhlentauchgang

Möglichkeit, alle Sicherheitsregeln des modernen Tauchsports mißachten zu müssen:

Durch aufwirbelnden Sand sieht man den Partner nicht (falls man sich überhaupt um-

drehen kann), und ein Notaufstieg mit Tarierweste gleicht dem Versuch, einen Fessel-

ballon im Keller zu starten.

 

Hustenanfall

Reizhusten, der nur bei wassergefüllter Maske, leerer Flasche und in mindestens 20m

Tiefe auftritt.

 

hyperventilieren

Methode, durch schnelles Luftholen den Einatmungsreflex des Körpers außer Kraft zu

setzen. So kann man drei bis unendlich viele Minuten unter Wasser bleiben.

 

 

I

 

Inkompetenz

Basiswissen des Tauchleiters.

 

Invasion

Das Eintreffen einiger Taucher an einem Gewässer, das clubintern als Geheimtip gilt.

 

 

K

 

Kakerlake

Nützliches braunes Heinzelmännchen südlicher Taucherunterkünfte. Beseitigt Essens-

reste, leckt verkleckerte Zahnpasta auf und untersucht Tauchtaschen auf Abfälle.

Tip: Nachts kein Licht einschalten, sonst verschwinden die eifrigen Helferchen sofort.

 

Karibik

Taucherparadies. Strände, Sonne, tolle Riffe und Amüsements mit kühlen Drinks in Palmenhainen. Wird zweimal jährlich von Tauchern besucht, denen es gelingt, ihr

monatliches Gehalt nicht anderweitig auszugeben.

 

konvulsivische Zuckungen

Rhythmische Bewegungsform der Lungen in größerer Tiefe, wenn man ohne Luft in der

Flasche hypnotisch paddelnd der Oberfläche zustrebt. Hier gilt es, Ruhe zu bewahren

und nicht an frische Luft zu denken. Merke: In solch einer Situation füllt sich die

Flasche wieder magisch, so daß man in geringer Tiefe wieder einatmen kann.

 

Kopfhaube

Wärmeschutzhaube, aus der der Taucher mindestens genauso dumm schaut wie ein

Baby aus seiner gestrickten Wickelmütze.

 

 

L

 

Luftschloß

Reserve, die schon gezogen war, als man sie brauchte.

 

Luftverbrauch

Individuell unterschiedliches Leeratmen der Druckflaschen.

a) Tauchen mit dickem Basisleiter:                         10-20 Liter/min

b) Tauchen mit einer von diesen Tauchpartnerinnen: 30-40 Liter/min

c) Abtauchen mit halbangezogenem Fotomodell:       Flascheninhalt geteilt durch 2

                                                                       pro Minute

 

 

M

 

Moses

Wasserscheuer Nichttaucher im Roten Meer.

 

Mund-zu-Mund-Beatmung

Wechselatmung ohne das lästige Mundstück, bei der man sich auch woanders als an

der Bebänderung der Partnerin festhält. Wird umgangssprachlich auch "Kuß" genannt.

 

 

N

 

Nachttauchgang

Verzweifelter Versuch, aus der teuren Tauchpauschale auch noch das Letzte heraus-

zuholen. Voraussetzung dafür ist, einen Partner mit Unterwasserlampe zu finden, der

bereit ist, das Bier an der Bar gegen einen noch feuchten Tauchanzug zu tauschen,

um die Langusten eines späteren Abendessens zu fotografieren.

 

Nacktkiemer

Hüllenlose Schwimmerin, die in der Drei-Meter-Deko neben einem Taucher erscheint,

der noch mindestens 13 Minuten dekomprimieren muß.

 

Neunziger Regel

Besagt, daß die Tauchtiefe mit 2 multipliziert minus 90 die Nullzeit ist. Rechenbeispiel: 50 Meter Tiefe mal zwei ist 100 Meter. Der Rest zu 90 ist 10. Daraus folgt, daß noch

10 Meter zum Erreichen der Nullzeit fehlen.

 

Nixe

Zuwenig Frau bei zuviel Fisch.

 

 

P

 

Panik

Kurzschlußhandlung mit katastrophalen Folgen. Kann mit alten Hasen vermieden, aber

durch junge Hasen ausgelöst werden.

 

Plausch

Ausdruck für einen abwechslungsreichen Tauchgang, bei dem eine Muräne fast zuge-

bissen hätte, man knapp einen Steinfisch verfehlt hat und alle in der Deko keine Luft-

vorräte mehr hatten.

 

Postkarte

Schriftlicher Versuch, die zu Hause im Baggersee tauchenden Kollegen neidisch zu

machen.

 

 

Q

 

Qualle

Bunte, kostenlose Badekappe, die im Herbst an die Strände des Mittelmeers gespült

wird.

 

 

R

 

Rochen

Mit Sand bedecktes Lebewesen der UW-Welt, das sich bei Annäherung so schnell aus

dem Staub macht, daß man mit Blende 8, einer 60stel Sekunde Belichtungszeit und

Blitz nur ein gestochen scharfes Bild einer Sandwolke erhält.

 

 

S

 

Salz

Geschmacksrichtung der Tauchartikelpreise.

 

Sauerstoff

Versauert einem jeden Tauchgang ab 70 Meter Tiefe.

 

Schlag ins Wasser

Einstiegssprung von Tauchbooten, bei dem der Bleigurt als erstes die Wasserober-

fläche berührt.

 

Schnupfen

Letzte Waffe des Körpers gegen den Druckausgleich.

 

Schwarm

a) Tiefgründige Tauchschönheit, die am vorherigen Tag in der Tauchbasis eingetroffen

ist. Hat meistens eine dümmliche und häßliche Schrankwand als Freund und Tauch-

partner im Schlepptau.

b) Silberne Mauer aus zigtausend Fischen, die sich immer dann vor die Linse des Foto-

apparates schiebt, wenn ein Mantarudel vorbeizieht.

 

Schwimmbecken

Gut ausgebildete Gesäßform amerikanischer Taucherinnen.

 

 

T

 

Tauchflasche

Hilfloser Anfänger, der in zwei Meter Tiefe mit Wasser in der Maske wild um sich

schlagend versucht, gleichzeitig eine Koralle zu zertrampeln und den Druckausgleich

herzustellen. Lehnt abends lässig an der Taucherbar und erzählt von seinen Aben-

teuern mit angriffslustigen Mantas auf Cuba.

 

Tauchsieder

Knackiger männlicher/weiblicher Neuzugang im Tauchclub.

 

 

U

 

Unterwasserkompaß

Sicherste Methode, um festzustellen, daß sich das Tauchboot je nach Strömung

rechts oder links von einem befindet. In jedem Fall aber irgendwo über einem.

 

 

V

 

Visum

Muß für einige Länder beantragt werden. Tip für sprachunkundige Taucher: Bitte bei

"first name" den Vornamen, bei "family name" den Familiennamen und bei "sex" ja an-

geben.

 

 

W

 

Wasser

Das einen Taucher umgebende Element. Zwingt ihn wegen der hohen Wärmeleitfähig-

keit zum Tragen eines Kälteschutzanzuges und bei der UW-Fotografie wegen der Aus-

filterung der Farben zur Benutzung eines UW-Blitzes. Wird, da therapeutisch bedeut-

sam, auch in großen Mengen vom Taucher getrunken (siehe auch "Heilsames Salz in

den Luftwegen" von A. Kühnlächeler, Verlag "Gesünder Tauchen").

 

wasserdicht

Umschreibung namhafter Unterwasserartikelhersteller, die besagt, daß bis mindestens

100 Meter Tiefe aus einer Uhr kein Wasser mehr austritt. Ab da erlischt die Garantie,

da dann zumeist das Glas zerspringt und das Wasser wieder freigesetzt wird.

 

Wasserfall

Vorläufiges Ende eines Tauchgangs im Fluß.

 

Werktag

Vereinzelt im Jahr vorkommender Tag, an dem man lieber beim Tauchen wäre.

 

 

Z

 

Zeichensprache unter Wasser

a) Zeigefinger und Daumen bilden ein "O". Italienische Beschimpfung, die hier aus

moralischen Gründen nicht erklärt werden kann.

b) Gestreckter Daumen nach oben: anerkennende Geste für die/den tolle/n Tauch-

partnerin/Tauchpartner.

c) Hacken der flachen Hand gegen die Luftröhre mit gleichzeitigem bilden des unter a) genannten "O". Zeichen für: Ich kriege keine Luft mehr, aber sonst ist alles in Ord-

nung.